Category : TV/Web-TV-Beiträge

Party und Politik | Beats oder Text?

Beats oder Text – was ist jungen Menschen beim Musikhören wichtig und wie politisch sollte Musik sein? Mit dieser Frage steigt das Video zu dieser Folge in das Thema „Musik zwischen Protest und Party“ ein. Moderatorin Waki trifft die Musikjournalistin und Sängerin Tamara Güclü sowie mit dem Münchner Rapper Boshi San. Die sprechen darüber, inwiefern Musik eine Botschaft transportieren muss und ob Musiker und Musikerinnen mit großer Reichweite gegenüber ihren Fans eine Verantwortung haben, indem sie z.B. in ihren Texten Haltung zeigen. Darüber hinaus stellen wir Ihnen im Teil 2 der Materialien zum Thema “Musik und Politik” den außergewöhnlichen Fall eines Protestsongs vor, den Sie im Unterricht im Anschluss an das ganz-konkret-Video behandeln können. Anhand dieses Beispiels aus einer Diktatur können die Schülerinnen und Schüler nicht nur über das Leben im Iran, einem Land lernen, in dem keine Meinungs- und Kunstfreiheit herrscht, sondern erfahren, welche Kräfte Musik in Gesellschaften freisetzen kann. Im konkreten Fall geht es um eine emotionale und gesellschaftskritische Ballade des jungen iranischen Sängers Shervin Hajipour (“Baraye”). Er schrieb den Song im September 2022 nach dem gewaltsamen Tod der iranischen Kurdin Mahsa Jina Amini. Der Song besteht aus den Wünschen der Iraner und Iranerinnen, die diese auf Twitter gepostet hatten. Shervin Hajipour wurde zwei Tage nach Veröffentlichung seines Songs auf Instagram verhaftet und wegen „Propaganda gegen das Regime“ verklagt. Der Song war innerhalb von 24 Stunden 40 Millionen Mal aufgerufen worden. Nach der Verhaftung von Hajipour erlangte der Song auch global Bekanntheit, wurde bereits mehrfach gecovert und neu interpretiert und nun sogar für einen Grammy nominiert.

Leben in einer Diktatur | Leben ohne Freiheit

Laut dem „Demokratieindex“ der britischen Zeitschrift „The Economist“ gehört Deutschland zur höchsten Kategorie der sogenannten „vollwertigen Demokratien“ und liegt im internationalen Vergleich auf Platz 15. Auf den ersten Plätzen sind Norwegen, Neuseeland und Finnland. Auf Platz 167 und damit auf dem letzten Platz liegt Afghanistan. Ebenfalls auf den letzten Plätzen befinden sich die Volksrepublik China (148) und der Iran (154). Mit diesen beiden Ländern, die als Diktaturen einzustufen sind, beschäftigt sich in dieser Folge Moderatorin Joanna. Ziel der Folge ist es, Merkmale von Diktaturen herauszuarbeiten, die den meisten nichtdemokratischen Staaten gemein sind. Die iranischstämmige Aktivistin Nuschin Rawanmehr erklärt, wie sehr der Alltag in der islamischen Republik Iran von Repressionen durch das Regime geprägt ist. Diese tiefgreifenden Repressionen sind bereits gut sichtbar durch den Zwang, islamische Kleidung zu tragen, was für Frauen insbesondere einen Kopftuchzwang bedeutet. Auch legt das Regime großen Wert auf die Trennung der Geschlechter in z.B. Schulen oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Das Recht auf freie Meinungsäußerung oder eine freie Presse werden im Iran im hohen Maße unterdrückt. Neben dem Verbot von Alkohol, Homosexualität, Tanzen oder dem Gesangsverbot für Frauen, bedeutet die Sharia, also das islamische, aus dem Koran abgeleitete Gesetz, für die Menschen im Iran, dass sie bei Verstößen gegen diese Regeln harte Bestrafungen zu erwarten haben. So sind im Iran bereits im Jahr 2022 zwischen dem 1. Januar und 30. Juni (nach offiziellen Angaben) 251 hingerichtet worden. Zwar gibt es im Iran offiziell Wahlen, aber die islamische Republik ist eine Theokratie, in der die Staatsreligion die Gesetze und die Politik bestimmt. Der Oberste Rechtsgelehrte und Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Khamenei (Stand September 2022) ist der mächtigste Mann im Land, von dem alle politischen Entscheidungen im Land abhängen. [Die Produktion der Folge war zum Zeitpunkt der neuen Proteste im Iran aufgrund des Todes von Mahsa Amini im September 2022 bereits abgeschlossen. In den Unterrichtsmaterialien finden Sie dazu weitere Hinweise und Links.] Moderatorin Joanna spricht im Anschluss an das Gespräch mit der Journalistin Katharin Tai. Sie hat selbst in China gelebt und forscht zur chinesischen Internetpolitik und Politik in China, Taiwan und Hongkong. Obwohl China auf den ersten Blick ein modernes und fortschrittliches Land zu sein scheint, sprechen viele Fakten dafür, dass das Land eine Diktatur ist. So ist China ein Einparteienstaat, in dem es keine wirklichen freien Wahlen und keine Alternative zur Kommunistischen Partei Chinas gibt. Die Verwaltung, die Polizei und die Justiz werden von der Partei kontrolliert. Die Opposition wird unterdrückt, verfolgt und muss mit Gefängnisstrafen rechnen. Jede Form von Protest wird zerschlagen. Die Presse- und Meinungsfreiheit ist in China stark eingeschränkt, die muslimische Minderheit im Land – die Uiguren – werden Berichten zu Folge in Umerziehungslagern dazu gezwungen, ihre Religion und Traditionen abzulegen.

Inklusion | Leben mit Behinderung

In dieser Videofolge trifft Moderator Maxi Menschen mit Behinderung und spricht mit ihnen über ihre Perspektive: Fühlen sie sich als gleichberechtigter und selbstbestimmter Teil der Gesellschaft? Wo funktioniert Inklusion bereits gut, wo gibt es noch Probleme? Werden sie im Alltag mit Vorurteilen konfrontiert und wie gehen sie damit um? Diesen und weiteren Fragen geht Maxi in dieser Folge auf den Grund. Dazu ist er zunächst bei einem Training der Iguanas München, einer Rollstuhlbasketball-Mannschaft, dabei. Denn bei den Iguanas haben Fußgänger und Rollstuhlfahrer die Möglichkeit gemeinsam ihrem Sport nachzugehen. Hier spricht er mit Laura, einer der Spielerinnen und Gabriel, dem Trainer, über ihre Erfahrungen. Außerdem trifft er Julia Probst, Aktivistin und die erste gehörlose Stadträtin Bayerns in Weißenhorn bei Neu-Ulm. Während eines Spaziergangs durch ihre Heimatstadt berichtet sie, wie es war, das einzige gehörlose Kind in ihrer Grundschule gewesen zu sein und ob in ihren Augen Deutschland bereits ein inklusives Land ist.

Gender Pay Gap | Warum verdienen Frauen weniger?

Laut einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes haben Frauen in Deutschland im Jahr 2021 wie schon im Jahr zuvor pro Stunde durchschnittlich 18% weniger verdient als Männer: Frauen erhielten mit durchschnittlich 19,12 Euro einen um 4,08 Euro geringeren Bruttostundenverdienst als Männer (23,20 Euro). Diesen Unterschied im Einkommen nennt man auch den „Gender Pay Gap“, genauer den unbereinigten Gender Pay Gap, wobei es einen Unterschied zu den ostdeutschen Bundesländern gibt. Hier fiel der unbereinigte Gender Pay Gap mit 6 % geringer aus als in Westdeutschland mit 19 %. Es wird unterschieden zwischen dem bereinigten und unbereinigten Pay Gap: Der unbereinigte Gender Pay Gap vergleicht den Durchschnittsverdienst aller Arbeitnehmer beziehungsweise Arbeitnehmerinnen miteinander, unabhängig von Branche oder Karrierestufe. Der bereinigte Gender Pay Gap misst den Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Lebensläufen. Strukturbedingte Faktoren sind hier also weitgehend herausgerechnet. Dieser liegt bei 6%. Das bedeutet, dass Frauen bei einem jährlichen Durchschnittseinkommen von 35.000 Euro 2.100 Euro weniger verdienen.

Pressefreiheit in Gefahr!

In dieser Folge trifft sich Moderator Maxi in Berlin mit Christian Mihr, dem Geschäftsführer der Organisation Reporter ohne Grenzen. Von ihm erfährt Maxi, was #Pressefreiheit genau bedeutet, unter welchen Bedingungen Journalistinnen und Journalisten in Deutschland arbeiten und ob es Grenzen für die Presse- und Meinungsfreiheit gibt. Danach trifft Maxi zwei Journalistinnen, die für den kremlkritischen, russischsprachigen Sender OstWest-TV arbeiten, der von Berlin aus sendet. Mit ihnen spricht er über die aktuelle Lage von regierungskritischen Journalistinnen und Journalisten in Russland und wie sie es schaffen, ihre Zuschauerschaft mit unabhängig recherchierten Informationen zu versorgen.